Kindle Create: Amazon launcht eigenen eBook Editor
Die Darstellungsqualität von eBooks auf Lesegeräten lässt häufig zu wünschen übrig, im Kindle Store gibt es bei "fehlerhaften" eBooks sogar Warnhinweise. Ein wesentlicher Grund dafür sind Fehler bei der Konvertierung von Kindle-Dateien aus Texteditoren, denen Amazon jetzt auf seine Art begegnet – mit einem eigenen Texteditor.
Kindle Create ergänzt die Riege von Amazon-Software, mit der Amazon Autoren und Kleinverlagen die Arbeit auf seiner Self-Publishing-Paltform KDP erleichtern will. Die in dieser Woche als Beta-Version auf Amazon.com ins Netz gestellte Software tritt an die Seite des Kindle Textbook Creator, über den bereits seit 2015 mit vergleichsweise wenig Aufwand Sach- und Lehrbücher konvertiert werden können.
Das neue Tool schluckt Word- (doc, docx) und PDF-Dateien und erkennt beim Import automatisch vorhandene Gliederungen. Im Programm kann einfach ein Inhaltsverzeichnis (TOC) mit Überschriften und Unterüberschriften zusammengeklickt werden. Auch eine Neugestaltung des geschriebenen Textes ist mit wenigen Klicks möglich. Ein Export ist ausschließlich ins proprietäre kfx-Format möglich.
Keine Konkurrenz für Profi-Editoren
Kindle Create bietet nicht viele Funktionen und dient eher dem letzten Schliff vor dem Upload, als dass es richtige Profi-Editoren wie Papyrus Autor oder auch Calibre Konkurrenz machen will. Mit dem neuen Tool dürfte Amazon dann auch technisch weniger beschlagene (Neu-)Autoren im Auge haben, die mit den Formatierungsrichtlinien und ihrer Umsetzung bisweilen überfordert sind.
Ein weiterer Punkt, der im KDP-Forum angesprochen wird, sind Inkompatibilitäten zwischen der Mac-Version von Microsoft Word und der KDP-Plattform. Im Forum wird spekuliert, dass Amazon mit Kindle Create tatsächlich in erster Linie Mac-Nutzer im Blick hat – und darum ganz bewusst keine Ausgabe der in Kindle Create erstellten Dateien ins mobi-Format erlaubt. Mobi-Dateien könnten anders als kfx-Dateien wieder in Textbearbeitungsprogramme importiert werden, was die Tür für neue Fehler öffnen würde.
Kommentare
ReaderT2 7. April 2017 um 18:41
Hallo Johannes,
kannst du bitte ausführlicher über diese Editoren berichten?
Mich würde auch interessieren, ob rtf-Dateien verwendbar sind, beispielsweise aus Wordpad und dann von der Gestaltung her in dem Amazon Editor noch etwas bearbeitet werden können.
Schönes Wochende
ReaderT2