"Kindle for iPhone" im deutschen App-Store
Ähnlich drastisch wie das Distributionsgebiet seines eBook Readers hat Amazon am vergangenen Wochenende die Verbreitung seiner iPhone-Leseapp "Kindle for iPhone" lanciert. Das bislang nur im nordamerikanischen App-Store verfügbare kostenlose Programm ist ab sofort in über 60 Ländern erhältlich, wie das Unternehmen aus Seattle heute via Pressemitteilung bekannt gab.
Auch hierzulande kann das Lesetool nun problemlos im App-Store geladen werden (iTunes-Link). Bislang ließ sich "Kindle for iPhone" nur über einen Workaround auf deutsche iPhones/iPod Touch bringen.
Wie bei der gesamten Plattform hat sich Amazon bei seiner iPhone-App nicht lange mit Lokalisierungsbemühungen aufgehalten: Das Tool kommt komplett in englischer Sprache daher. Nach einmaligem Login synchronisiert sich die App automatisch mit den Inhalten im persönlichen Kindle-Account, was im Test auch problemlos klappte.
Amazon macht keinen Gebrauch von der seit OS 3.0 möglichen InApp-Purchase-Funktion. Anders als bei der txtr App ist hier die Verzahnung zwischen App und eBook-Store aber trotzdem gelungen: Mit einem Tapp geht es via Safari in den Kindle Mobile Store, wo relativ komfortabel eingekauft werden kann. Zur Auswahl stehen die 315.000 im europäischen Kindle-Store verfügbaren Dateien – nach wie vor kaum deutschsprachige Literatur.
Praktisch zeitgleich mit der Bestellbestätigung stehen erworbene eBooks in den iPhone-App zur Lektüre bereit, der Download auf deutsche Kindle nimmt Roaming-bedingt etwas mehr Zeit in Anspruch. Auch bei der Kernfunktion "Lesen" gibt es wenig zu meckern: Inhaltsverzeichnis, Timeline, verschiedene Kontraststufen (schwarz/weiß, weiß/schwarz, sephia/schwarz) und Blättermöglichkeiten (Wischen, Tappen) sind Features, an denen sich deutsche App-Entwickler ein Beispiel nehmen sollen.
Mit "Kindle for iPhone" legt Amazon die Messlatte für deutsche eBook-Anwendungen wieder ein ganzes Stück höher. In seiner Ganzheitlichkeit kann den Amerikanern hierzulande ohnehin nur die txtr-Plattform das Wasser reichen, die vergangene Woche allerdings ein weitaus unausgereifteres Leseprogramm vorgelegt haben. Dabei hatten die Berliner über ein umfangreiches Content-Angebot in deutscher Sprache sowie eine Wiedergabemöglichkeit für Anderswo gekaufte (kopiergeschützte) eBooks ansich die Trümpfe in ihrer Hand, patzen aber bei der Textanzeige.
Kommentare
hoermal 14. Dezember 2009 um 14:39
Endlich – ich liebe es….
Horsti 14. Dezember 2009 um 14:52
"…patzen aber bei der Textanzeige."
Textanzeige wird bei eBooks sowieso überbewertet ;-)
Nemoi 14. Dezember 2009 um 15:01
schaut gut aus. Hoffentlich basteln sie bald dann auch eine Anwendung für hier stärker verbreitete Handys mit Symbian…
» LINKLOAD vom 14.12.2009 [UPLOAD Blog] 14. Dezember 2009 um 21:49
[…] Jetzt gibt es die “Kindle for iPhone”-App auch ganz offiziell und ohne Tricks im deutsch… […]
Epub mit DRM auf dem iPhone? txtr! « Windwellenwörter 14. Dezember 2009 um 22:07
[…] und seine Kindle-iPhone-App (iTunes-Link) auch im deutschen iTunes-Store bereitgestellt. Wie man bei lesen.net liest, ist diese App in der Funktionalität deutlich ausgereifter. Hier fallen jedoch gleich ein paar […]
Balena74 17. Dezember 2009 um 01:15
Ich habe es Probiert auf mein iPhone, aber ich mochte es doch lieber am richtiges e-Paper lesen. Aber ich weis nicht welchem ereader ich kaufen soll. Ich habe schon auf http://www.ebookreaderstore.de geschaut, aber es gibt so viele marken. Welchen Marke advisieren Sie? Und wie gefallt der TXTR?
Sonntagsfrage: Hersteller des Jahres » Topnews » lesen.net 20. Dezember 2009 um 08:03
[…] auch als Lesegerät genutzt. Im App-Store tummeln sich Programme von etlichen Verlagshäusern; auch Amazon und txtr haben ihr Angebot auf diesem Device verfügbar gemacht. Seit Monaten gibt es zudem […]
Kindle-Plattform öffnet sich deutschen Publishern » eBooks » lesen.net 15. Januar 2010 um 16:56
[…] auf Amazon.com und in den mobilen Kindle-Stores geschätzter rund 1,5 Millionen Lesegeräten und etlicher iPhones sicht- und kaufbar werden. Außerdem haben Publisher die Wahl, ob ihre Inhalte mit DRM versehen […]
Amazon DTP im Praxistest » Debatte » lesen.net 19. Januar 2010 um 14:07
[…] Gebühr fällig, unabhängig davon, ob man als internationaler Kunde die Datei auf seinen Kindle, sein iPhone oder den heimischen PC lädt. Und gerade hier wirkt diese Gebühr doch sehr fragwürdig. Denn […]
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[…] Amazon-Sprecher gesagt. Entsprechend ist sich das Unternehmen aus Seattle offenbar sicher, seine Kindle-App auch dem iPad vertreiben zu können – um hier in direkte Konkurrenz zum iBookstore zu […]
Kindle for iPad “bestätigt” » eBooks » lesen.net 18. Februar 2010 um 18:23
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