Amazon Coins jetzt für alle Android Tablets
Amazon expandiert mit seiner virtuellen Währung Amazon Coins über die hauseigenen Tablets Kindle Fire HD und Kindle Fire HDX hinaus. Ab sofort kann in den USA, in Großbritannien und hierzulande auch über den Amazon App-Shop für Android mit Amazon Coins eingekauft werden, annoncierte Amazon soeben. Ein verführerisches Angebot, denn im Vergleich zu Google Play winken satte Rabatte.
Bislang war der wesentliche Grund zur Installation der Amazon-Marktplatz-App auf einem offenen Android Tablet oder Smartphone, dass Amazon täglich eine andere kostenpflichtige App zum gratis Download bereitstellte. Mit der Akzeptanz der virtuellen Währung Amazon Coins, die im vergangenen November in Deutschland einführt wurde und bislang nur bei Kindle Tablets eingesetzt werden konnte, ändert sich das jetzt. Denn Amazon gewährt volumenabhängig bis zu 10 Prozent Rabatt auf Coin-Käufe (Coins im Wert von 100 Euro kosten 90 Euro).
Insbesondere bei kostenpflichtigen Apps mit In-App-Purchases, deren Preise bei den großen Entwickler-Firmen wie EA appstoreübergreifend einheitlich sind, lässt sich so im Laufe der Zeit einiges Geld sparen. Bei Nutzung der Coins auf einem offenen Android Tablet (tolino tab, Google Nexus, Kobo Arc HD, …) ist die Bindung an Amazon auch längst nicht so groß wie beim Kindle-Fire-Kauf.
Überschaubare Nachteile, fraglicher Nutzen für Amazon
Eine gewisse Bindung gibt es aber natürlich trotzdem, was auch der wesentliche Nachteil ist. Man geht gegenüber Amazon in Vorleistung und gewährt dem Unternehmen sozusagen einen zinsfreien Kredit. Den Gegenwert der gekauften Coins kann man nur bei Amazon einlösen – und nur für Apps, eBooks sind buchpreisbindungskonform ausgeklammert. Ob man zur Aufzeigung der Schattenseiten gleich die Bibel bemühen muss, wie es ein Rezensent getan hat (und damit nebenbei bemerkt einmal mehr beweist, wie egal Amazon abstruse Bewertungen sind, selbst wenn sie eigene Produkte betreffen), ist allerdings fraglich.
Letztlich sind Coins in ihrer aktuellen Form mit Prepaid-Guthabenkarten vergleichbar, an denen etwa auch bei Google kein Weg vorbei führt, wenn der Google-Play-Kunde nicht über eine Kreditkarte verfügt. Ob sich der Deal für Amazon lohnt, steht auf einem anderen Blatt: Virtuelle Währungen haben sich in den letzten Jahren nicht gerade als Erfolgsmodell erwiesen, so hat Facebook seine "Credits" längst beerdigt.
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