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Apple: iPad-Verkäufe -20%, XXL-Tablet in der Warteschleife

Minus 18 Prozent beim Absatz, minus 22 Prozent beim Umsatz: Das iPad hat in der Weihnachtszeit kräftig Federn lassen müssen. Apple-Chef Tim Cook glaubt weiter an Tablets, hat aber deren größte Konkurrenz im eigenen Haus. Mit einem iPad Pro ist so bald wohl nicht zu rechnen.

Am gestrigen Dienstagabend nach US-Börsenschluss vermeldete Apple herausragende Zahlen für das Weihnachtsquartal (Oktober-Dezember 2014). Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 74,6 Milliarden US-Dollar und machte dabei unglaubliche 18 Milliarden US-Dollar Gewinn (+38 Prozent). Maßgeblich verantwortlich dafür sind iPhone 6 und iPhone 6 Plus, von denen in den letzten drei Monaten des Jahres 2014 74,5 Millionen Einheiten abgesetzt wurden (Q4/2013: 51 Millionen iPhone-Verkäufe).

Trotz Gold kein Bestseller: iPad Air 2

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Im krassen Gegensatz dazu steht das iPad-Geschäft. "Nur noch" 21,4 Millionen Apple-Tablets (iPad Air, iPad Mini) wurden im 4. Quartal 2014 verkauft, im 4. Quartal 2013 waren es noch 26 Millionen Geräte – ein Minus von 18 Prozent. Weil sich der durchschnittliche Verkaufspreis leicht verringerte (auf 419 US-Dollar), beträgt das Umsatz-Minus sogar 22 Prozent.

Apple-Chef: iPads haben "glorreiche Zukunft"

Diesen fortwährenden langsamen Verfall bringt Tim Cook nicht aus der Ruhe, in einem Analystengespräch sagte den iPads eine "glorreiche Zukunft" voraus. So gebe es einen großen Teil von Tablet-Erstkäufern (und damit noch viel Raum für Wachstum). Außerdem würden iPads 6x mehr genutzt als Tablets der Konkurrenz (gemessen an Webnutzung und Online-Shopping).

iPad Pro kurzfristig nicht zu erwarten

Cook betonte, man habe für das iPad eine langfristige Entwicklungsstrategie, in sofern wolle er keine Versprechen für die Umsatzentwicklung in den nächsten Quartalen machen. Apple Insider interpretiert das so, dass das schon lange erwartete iPad Pro mit XXL-Formfaktor wohl noch eine Weile auf sich warten lassen wird.

Kaum Innovationen, wenig Bedarf, größere Smartphones

Schon seit längerer Zeit kühlt sich der Tablet-Markt ab, Branchenprimus Apple bekommt das jetzt mit voller Wucht zu spüren. Die Gründe sind schnell genannt: Wer sich in den letzten zwei, drei Jahren ein Tablet anschaffte, hat zumindest im Apple-Kosmos kaum Grund zum Update – die Innovationskurve ist doch sehr flach geworden. Insgesamt scheint es weit weniger Bedarf an der Geräteklasse zu geben wie von der Industrie erhofft.

Google Nexus 6: Smartphone in eBook-Reader-Größe

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Schließlich machen die immer größeren Smartphones gerade den Mini-Tablets das Leben schwer: Wer ein iPhone 6 Plus oder ein Google Nexus 6 sein Eigen nennt, greift kaum noch zu einem Sieben-Zoll-Tablet – und offenbar auch selten zu einem Zehn-Zoller. Spätestens seit Erscheinen des iPhone 6 Plus kann Apple damit grundsätzlich prima leben.

In den letzten Jahren wurden Smartphones unaufhörlich größer, irgendwann ist aber eine natürliche Grenze erreicht. Ein Gerät im iPad-Air-Format wollen sich die wenigsten Menschen zum Telefonieren ans Ohr halten. Weil die Smartphone-Nutzung zulasten der Tablet-Nutzung geht, werden die Panels der "Couchgeräte" damit eher kleiner – ein Aspekt, den gerade Entwickler von Enhanced eBooks im Hinterkopf haben sollten.

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