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Samsung Galaxy Tab 4 Nook besiegelt Ende von B&N-Tablets

Die größte US-amerikanische Buchhandelskette Barnes & Noble hat einen Hardware-Partner für seine strauchelnde Nook-Sparte gefunden. Das von Samsung gefertigte Galaxy Tab 4 Nook soll eine angepasste Benutzeroberfläche mitbringen, unter der sich Android 4.4 verbirgt. Bei der Zusammenarbeit gehen gleich beide Partner fremd, für Barnes & Noble bedeutet sie zugleich das Ende eines teuren Experiments.

Tablet der gehobenen Mittelklasse

Das Samsung Galaxy Tab 4 Nook entspricht hardwareseitig dem Galaxy Tab 4, einem Sieben-Zoll-Tablet der gehobenen Mittelklasse mit Android 4.4 Kitkat. Eine 1,2-GHz-Quad-Core-CPU nebst 1,5 Gbyte RAM sorgt für ein flottes Arbeitstempo, die Bildschirmauflösung (1280x800px) des Galaxy Tab 4 ist aber deutlich niedriger als die der FullHD-Konkurrenz von Google (Nexus 7) und Amazon (Kindle Fire HDX). In den USA ist das Tablet Anfang Mai erschienen und kostet 199 US-Dollar, hierzulande soll es im Sommer für 209 Euro in die Läden kommen.

Die von Barnes & Noble ab Anfang August verkaufte "Nook Edition" wird über eine angepasste Benutzeroberfläche verfügen, teilte die Buchhandelskette am gestrigen Donnerstag über eine Pressemitteilung mit. B&N-Chef Michael Huseby macht klar, die Zusammenarbeit mit Samsung sei auf längere Dauer angelegt – bei nur einem Tablet wird es also wohl nicht bleiben. Möglicherweise werden die Geräte dann auch in Deutschland verkauft, wo B&N gegenwärtig lediglich eine Windows-8-Lese-App offeriert.

Nook: Tablet-Sparte eingestellt, eBook-Reader-Zukunft ungewiss

Nook Glowlight (2013)

Nook Glowlight (2013)

Seit Jahren verliert Barnes & Noble mit selbstproduzierter Hardware Geld, entsprechend stand die Zukunft von Nook-Lesegeräten und -Tablets schon mehr als einmal auf dem Prüfstand. Mit der Kooperation mit Samsung geht das Kapitel "Nook Tablets" zu Ende, daran lässt B&N keinen Zweifel. Unklar ist, wie es mit dem Thema eBook Reader weitergeht: In der Pressemitteilung heißt es nur, der Nook Glowlight werde weiterhin verkauft.

Microsoft und Amazon ausgebootet

Die Zusammenarbeit von Samsung und Barnes & Noble überraascht gleich doppelt. So ist Microsoft an der Nook-Sparte beteiligt, in der Vergangenheit stand sogar eine komplette Übernahme des Digital-Geschäfts im Raum. Schon die bisherigen Nook Tablets waren zwar mit dem Windows-8-Konkurrenten Android bestückt, bei einer neuen Partnerschaft hätte man aber doch eher den Verkauf von Surface-Tablets aus dem Hause Microsoft oder zumindest anderen Windows-Geräten erwartet.

Auch Samsung geht hier fremd. Erst vor zwei Monaten ging Kindle for Samsung an den Start. Die App, die für alle Galaxy-Tablets und -Smartphones des koreanischen Herstellers verfügbar und teils sogar schon vorinstalliert ist, greift auf den eBook Store von Amazon zurück. Samsung tanzt hier also ebenfalls auf gleich zwei Hochzeiten, nachdem das Unternehmen seine eigenen Content-Ambitionen gerade stillschweigend begraben hat.

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Kommentare


Nook taumelt weiter Abgrund entgegen » lesen.net 9. Januar 2015 um 15:22

[…] gingen die Umsätze mit Geräten (eBook Reader, B&N/Samsung-Tablets) und Zubehör um ganze 67,9 Prozent auf 28,5 Millionen US-Dollar zurück. Mit eBooks setzte […]

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