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Tablet Markt stagniert, Amazon-Fire-Verkäufe brechen ein

Deutlich früher als erwartet erreicht der weltweite Tablet-Markt eine Sättigung. Fürs Gesamtjahr 2014 prognostizieren Analysten nur noch ein Mini-Plus, im 4. Quartal 2014 sollen die Absätze sogar rückläufig gewesen sein. Richtig übel erwischte es Amazon.

229,6 Millionen Tablets wurden im vergangenen Jahr weltweit verkauft, schätzt das Analysehaus IDC. Das entspricht einem Plus von 4,4 Prozent gegenüber 2013. 76 Millionen Tablets, also mehr als ein Drittel, sollen alleine im 4. (Weihnachts-)Quartal über reale und virtuelle Ladentische gegangen sein.

Allerdings: Im Vorjahresquartal sollen nach IDC-Schätzung noch 3,2 Prozent mehr Tablets abgesetzt worden sein. Es handelt sich um das erste Mal seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2010, dass der Absatz im Quartal-zu-Quartal-Vergleich schrumpft. Wesentliche Gründe: Innovationsarmut bei neuen Modellen und die Beliebtheit immer größerer Smartphones, die insbesondere den Mini-Tablets das Wasser abgraben. Für 2015 erwartet IDC trotz des jüngsten Trends erneut ein leichtes Plus, vor allem bedingt durch einen Aufschwung von Windows-Tablets.

Samsung gewinnt, Apple verliert, Amazon debakelt

Die Absatzentwicklung bei den führenden Herstellern ist dabei höchst unterschiedlich. Nach wie vor liegt Tablet-Pionier Apple mit seiner iPad-Familie klar vor Samsung, die wiederum deutlich vor ASUS und weiteren Anbietern liegen. Während Samsung im Gesamtjahr allerdings leicht zulegen konnte, gingen die iPad-Absatzzahlen zweistellig nach unten (wir berichteten).

In der zweiten Reihe verzeichnet der chinesische Hersteller Lenovo ein sattes Absatz-Plus von 43,5 Prozent und liegt mit 11,2 Millionen verkauften Geräten nur noch hauchdünn hinter ASUS (11,5 Millionen Geräte), der aktuellen Nummer 3. In die genau umgekehrte Richtung ging es für Amazon.

IDC schätzt, dass 2014 nur noch 3,3 Millionen Kindle-/Fire-Tablets verkauft worden sind. 2013 sollen es noch 9,8 Millionen Geräte gewesen sein – ein Minus von 66,4 Prozent beziehungsweise fast 2/3. Im 4. Quartal soll es sogar mehr als 70 Prozent bergab gegangen sein – und das, obwohl Amazon bisweilen sehr preisaggressiv zu Werke ging (Kindle Fire HDX für 99 Euro).

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Keine Akzeptanz für geschlossenes Ökosystem

Ladenhüter: Amazon Fire HDX 8.9

Ladenhüter: Amazon Fire HDX 8.9

Hardwareseitig und in Sachen Preis-Leistungsverhältnis gibt es zu den Amazon Tablets keine zwei Meinungen. Viele Tablet-Interessierte scheint aber die lückenhafte App-Auswahl im Amazon App Store abzuschrecken, die greifen lieber etwas tiefer in die Tasche und beschaffen sich ein "echtes" Android-Tablet nebst Google-Play-Zugang. Hinzu kommt der Aufschwung von Windows-8-Tablets (denen Windows-10-Tablets folgen werden), bei dem Amazon naturgemäß außen vorsteht.

Bei mobiler Hardware scheint Amazon in den letzten zwei Jahren das Glück verlassen zu haben. Die einstige Nummer 2 im Tablet-Markt (direkt hinter Apple) rangiert nur noch unter "ferner liefen", das Fire Phone geriet zum Mega-Flop. Damit schwindet der Reiz für Entwickler, im Amazon App Store präsent zu sein, was wiederum die Attraktivität des Gesamtpaketes schmälert.

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Kommentare


Tablets und Smartphones auf dem MWC: Ende des Wachstum » lesen.net 4. März 2015 um 17:09

[…] Neue “echte” Tablets waren in Barcelona eher dünn gesäht. Technisch ragt das Sony Xperia Z4 heraus, ein sehr dünnes, scharfes (2560×1600px auf 10″) und trotzdem leistungsfähiges Tablet mit IP-Zertifizierung und satten 17 Stunden angegebener Akkulaufzeit. Das Gerät, wie fast alle Neuvorstellungen bereits mit dem neuen Android 5 ausgestattet, wird ab Juni zu haben sein und mindestens 550 Euro kosten. Die ganz großen Innovationen fehlen aber, hier wie bei der Konkurrenz. Der Tablet-Markt wird somit wohl auch weiterhin die von der Industrie erhofften Wachstumsraten vermissen lassen. […]

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5 historische E-Reading-Irrtümer » lesen.net 5. Mai 2015 um 15:25

[…] Realität nicht unterschiedlicher sein: Der weltweite Tablet-Markt stagniert, viele Hersteller haben sogar mit rückläufigen Absatzzahlen zu kämpfen oder ziehen sich – wie Kobo und Barnes & Noble – komplett aus dem Markt […]

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