Tablet Test der Stiftung Warentest: Samsung ist Spitze, Tolino fällt durch

29.12.2014 Johannes Haupt (Fachredakteur) 2 Kommentare

Zum Jahresende hat sich die gemeinnützige Stiftung Warentest noch einmal Tablets vorgenommen, in drei Größen-Klassen wurden insgesamt 20 Geräte getestet. Bestnoten kann Samsung für sich verbuchen, auch Apple und Amazon schneiden gut ab. Die Tolino-Alliierten hingegen werden hadern.

Schon im Mai dieses Jahres prüfte die Stiftung Warentest 15 Geräte, allerdings nur solche mit Android-Betriebssystem. Unter den diesmal gleich 20 Tablets befinden sich auch Geräte mit anderen Betriebssystemen, namentlich 3x Windows und 2x iOS (iPad Air 2, iPad Mini 3).

Im Fließtext des 7-seitigen Artikels (in der aktuellen Ausgabe 1/2015 der Stiftung Warentest am Kiosk oder hier für 2,50 Euro im Einzelabruf) heben die Redakteure die vielfältigen Differenzierungen hervor. So biete Amazon mit seiner Mayday-Funktion direkten Support per Video-Chat, ein Lenovo-Tablet habe einen eingebauten Beamer, Sony setze auf Wasserdichtheit und so weiter.

Der Test erfolgte in drei Klassen: 6,8 bis 8,4 Zoll, 8,9 bis 10,0 Zoll und 12 bis 13 Zoll. In der letztgenannten XXL-Kategorie gab es allerdings nur zwei Geräte, nämlich das Microsoft Surface Pro 3 und das Lenovo Yoga Tablet 2 Pro 13″. Beide bekamen ein "gut". Bei einem Gewicht von jeweils rund einem Kilo und – im Fall des Surface Pro – einem fast vierstelligen Preisschild spielen sie aber generell in einer anderen Liga (nämlich der der Hybriden) als klassische Tablets.

Doppelsieg für Samsung Tablets

Testsieger: Samsung Galaxy Tab S 8.4

Die beiden eigentlichen Tablet-Klassen konnte Samsung für sich entscheiden. Die Galaxy Tabs des koreanischen Unternehmen wurden von der Stiftung Warentest für ihre Vielseitigkeit und für ihre herausragenden Displays gelobt. Bei den Mini-Tablets triumphierte das Samsung Galaxy Tab S 8.4 LTE hauchzart vor dem Sony Xperia Z3 Tablet Compact (beide 1,9) und dem Apple iPad Mini 3 (2,3).

In der Groß-Klasse liegt das Samsung Galaxy Tab S 10,5 LTE (1,8) vor dem iPad Air 2 (2,2) und dem Amazon Fire HDX 8.9 sowie dem Google-Tablet Nexus 9 (beide 2,4). Die neun genannten Tablets wurden allesamt mit "gut" bewertet, die 11 weiteren mit "befriedigend".

Tolino Tab 8 mit Abstand Schlusslicht

Tolino Tab 8

Auf dem neunten und letzten Platz der Mini-Kategorie und mit einer 3,4 das mit Abstand schlechtbenotetste Tablet überhaupt (der Vorletzte hat ein 2,9) befindet sich das Tolino Tab 8. Wesentliche Gründe sind die – ebenfalls mit Abstand – geringste Akkulaufzeit im Feld (4:40h beim Surfen, weniger als die Hälfte von Spitzengeräten), eine fehlende rückseitige Kamera und eine schlechte Bewertung in der weitgehend subjektiven Kategorie "Handlichkeit".

Erstaunlich ist die Note 3,1 (befriedigend) für das Full-HD-Display – das mit 1280x800px auf sieben Zoll wesentlich niedriger auflösende Asus Memo Pad 7 bekam in dieser Rubrik eine 2,3. Leider führen das die Kollegen nicht weiter aus. In unserem Test fiel das Tolino Tab 8 jedenfalls nicht durch mangelnde Helligkeit oder Farbtreue auf.

Preis und Leistung

Ansonsten gilt wie immer "man bekommt, wofür man bezahlt". Die drei top-platzierten Geräte der beiden Kategorien kosten allesamt mehr als 450 Euro, das Tolino Tab 8 weniger als die Hälfte davon. Wer plus minus 200 Euro ausgeben will, sollte unserer Ansicht nach das Tolino Tab 8 trotz schlechter Testnote in die engere Wahl nehmen. Alternativ würden wir bei Asus weniger das Memopad 7 als das neue Memopad 8 empfehlen – es kostet zwar 250 Euro, hat aber ein wesentlich schärferes Display und eine bessere Betriebsgeschwindigkeit.

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