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E-Book-Startup Blloon: Volumentarif statt Flatrate

In den Räumlichkeiten der Berliner txtr GmbH wird derzeit an Blloon gearbeitet, einem neuartigen Abo-Modell für E-Books. Entgegen ersten Informationen wird es sich allerdings um keine "echte" eBook Flatrate handeln. Das Geschäftsmodell ähnelt vielmehr dem populärer Handy-Spiele.

Kein Freemium, keine Flatrate

Anders als vom Buchreport vor zehn Tagen gemeldet (und von uns aufgegriffen) wird es bei Blloon nicht monatlich drei E-Books kostenlos geben. Vielmehr gibt es einmalig bei der Anmeldung ein Guthaben in der internen Plattform-Währung, "das etwa drei E-Books entspricht", erklärte uns eine txtr-Sprecherin. Ein klassisches Schnupperangebot also, wie es praktisch jeder Dienst offeriert (auch Konkurrent Skoobe kann man drei Tage für lau oder einen Monat zum Preis eines halben ausprobieren) – mit "Freemium" hat das nichts zu tun.

E-Books werden grundsätzlich nicht mit Geld, sondern mit Punkten bezahlt. Punkte kann man ganz klassisch kaufen (im Abo günstiger) oder sich durch das Werben weiterer Mitglieder, das Schreiben von Rezensionen und dergleichen erwerben.

Von einer Flatrate kann somit keine Rede sein – auch deshalb, weil man nach Angaben der txtr-Sprecherin auf die "erworbenen" E-Books dauerhaft zugreifen kann, freilich aber nur innerhalb der Plattform. Vielmehr erinnert das "Bezahlen mit Punkten" Prinzip an Handyspiele, Belohnungen für Mitgliederwerbung kennt man von zahlreichen Startups (so gibt es bei Dropbox für jeden geworbenen Freund Extra-Speicher).

iPad first, eBook Reader im Blick

Losgehen soll es vorerst nur mit einer iPad-App, weitere Plattformen folgen. Auch auf eBook Readern will Blloon mittelfristig präsent sein – fraglich, wie der Dienst das anstellen will, ohne auf den essentiellen hauseigenen Kopierschutz zu verzichten. Deals mit einzelnen Plattform-Anbietern, etwa eine Blloon-App auf dem Homescreen von Kobo- oder Pocketbook-Geräten, könnten eine Möglichkeit sein.

Planungsgemäß wird Blloon schon in diesem Monat oder im August in Großbritannien an den Start gehen – Distributionsverträge mit namhaften Verlagen gebe es bereits. Anfang 2015 will Blloon dann auch im Heimatland Deutschland Gas geben. Angesprochen auf die doch sehr fragliche Vereinbarkeit des Punkte-Modells (mehr Punkte für weniger Geld) mit der Buchpreisbindung sagte die txtr-Sprecherin, hier müsse man noch eine Lösung finden.

A propos: txtr betont ausdrücklich, dass es sich bei Blloon um ein eigenständiges Unternehmen handele. Die Blloon GmbH befinde sich gerade in Gründung. Derzeit laufen sowohl Domain als auch Marke auf die txtr GmbH, die Blloon-Mitarbeiter sitzen nach Angaben der Sprecherin an txtr-Schreibtischen – in wieweit es sich hier tatächlich um ein unabhängiges Unternehmen handelt, ist von außen schwer abzuschätzen (allerdings auch nicht wirklich relevant).

 

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Kommentare


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