Digitalisierung von Büchern ist verbesserungsbedürftig
Im Zuge des Verkaufsstarts vom Sony Reader Anfang März ist neuer Schwung in den Digitalisierungsmarkt gekommen. Verlage konvertieren ihre Bücher in aller Regel nicht selbst, sondern beauftragen auf diesen Vorgang spezialisierte Dienstleister mit der Digitalisierung der Texte.
Das Branchenblatt Buchreport hat für seine aktuelle Ausgabe sechs dieser Dienstleistungsunternehmen zum Stand der Dinge befragt. Überraschender Weise kommt gerade von dieser Seite viel Kritik an der Qualilität vieler Digitalisierungen.
So sind viele im Handel befindliche ebub- und pdf-Dokumente höchst fehlerhaft: Das Inhaltsverzeichnis fehlt oder ist falsch, das Textbild mangelhaft. Schuld daran ist den Dienstleistern zufolge primär Kostendruck seitens der Verlage, die generell dem billigsten Anbieter den Zuschlag geben würden. Gerade in dieser Phase der Marktentwicklung seien kaputte Textdateien fatal: Entsprechend wünscht man sich Qualitätsstandards.
Unzufrieden ist man auch mit der Abwicklung der Konvertierungen seitens der Verlage, denen eine "digitale Strategie" fehle. Der Vertrieb als eBook werde erst ganz am Ende des Herstellungsprozesses ein Thema für die Verlage, wo man mit der neuen Technik häufig noch wenig anfangen kann.
Spätestens wenn mit eBooks auch in Deutschland viel Geld umgesetzt wird, werden hier aber auch die Verlage umdenken müssen. Digitale Bücher in perfekter Qualität sind ohnehin schon jetzt ein Muss – anders lassen sich zumindest die häufig mit den Taschenbuchausgaben identische Preise von epub-Büchern keinesfalls rechtfertigen.
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