E-Book-Flatrate Readfy jetzt offen für alle
Johannes Haupt
(Fachredakteur)
Früher als geplant ist Readfy von der geschlossenen in die offene Beta-Phase gewechselt. Nach Registrierung auf readfy.com lässt sich ab sofort ohne Wartezeit die Android-App herunterladen, 15.000 Titel stehen zur werbefinanzierten Gratis-Lektüre bereit. Im Hintergrund wird fleißig am Katalog gestrickt.
Seit dem Start von Crowdfunding und Beta-Phase Ende Januar hat sich kaum etwas am Sortiment getan. Quantitativ ist die Auswahl zwar schon beachtlich, inhaltlich sieht es aber nach wie vor bescheiden aus. Das Angebot besteht im Wesentlichen aus ohnehin kostenlosen Klassikern und weithin unbekannten Werken.
Um für die Nutzerschaft über ein kurzes Ausprobieren hinaus interessant zu sein, braucht es ein attraktiveres Sortiment – das wissen auch die Readfy-Macher. Am Montag hieß es in einem Update für die 1.363 Crowdfunding-Investoren, im März habe es auf Cebit und Leipziger Buchmesse "sehr gute Gespräche mit Verlagen, was weiteren Content angeht" gegeben. Bis zum offiziellen Start im Sommer sollte es dann allerdings auch Abschlüsse geben, insbesondere die angedachten kostenpflichtigen Premium-Modelle würden beim aktuellen Sortiment keine Abnehmer finden.
Im Juli soll dann auch eine App für Apple-Tablets und -Smartphones kommen, sagte uns ein Readfy-Sprecher. Damit wird dann zumindest technisch ein großer Teil der Zielgruppe adressiert sein (klammert man einmal die immer mehr E-Reader-Leser aus).
Spammende Crowdfunder
Derweil zeigt das Crowdfunding – 500.000 Euro sammelte Readfy bislang ein – allerlei positive wie negative Wirkungen. Neben dem Geld konnte sich das Gründerteam auch über eine Vielzahl neuer Ideen und kostenloser Mund-zu-Mund-Propaganda der Investoren erfreuen. Einige meinen es aber etwas zu gut bei der Wertsteigerung ihres Investments. So wies Readfy selbst auf eine Facebook-Gruppe hin, in der sich Investoren unter anderem damit brüsten, Schleichwerbung in Foren, in Ratgeber-Communitys ("ich bin vor kurzem auf eine neue Seite gestoßen, …") und unter Youtube-Videos zu platzieren.
Kommentare
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