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E-Book-Store Libreka vor der Abwicklung

librekaEnde eines Prestigeprojekts: Der vor vier Jahren vom Börsenverein des deutschen Buchhandels ins Leben gerufene E-Book-Händler Libreka soll aus dem Netz verschwinden. Damit verabschiedet sich der Börsenverein aber keineswegs vom E-Book-Verkauf.

Libreka: Ungeliebt bei Kunden und Branche

Von seiner Live-Schaltung im März 2009 an war Libreka umstritten: Anfangs war das Angebot dünn und die Usability meilenweit entfernt von Amazons E-Book-Store, ein anonymer Brandbrief bescheinigte dem Portal im Herbst 2009 eine alamierende Erfolglosigkeit trotz massiver Investitionen.

Auch Experimente wie der Offline-E-Book-Verkauf (mittels Kartenlesegerät) und Werbeaktionen wie die Verlosung von 100 E-Book-Readern zusammen mit der Bild-Zeitung konnten den Store nicht auf die Erfolgsstraße führe. 2010 folgte schließlich der Schwenk in Richtung B2B: Libreka stellte seine Plattform und Datenbanken anderen Anbietern bereit und wandelte sich gleichzeitig in Richtung E-Book-Auslieferung (womit man wiederum in Konkurrenz zu Börsenverein-Mitgliedern wie Bookwire trat). Zuletzt vergraulte Libreka den stationären Buchhandel, als man seinen Store Netto zur Verfügung stellte. Infolge eines Aufschreis der Buchhändler – die Libreka immerhin über VLB-Beiträge maßgeblich finanzieren – wurde der Vertrag in Windeseile gekündigt.

Angebot soll in buchhandel.de aufgehen

Jetzt neigt sich das Kapitel Libreka [Update: als E-Book-Store [/Update] endgültig dem Ende. Geplant ist eine Integration des Libreka-Angebots in das Portal buchhandel.de, sagte uns Roland Schild, als Chef der Börsenverein-Wirtschaftstochter MVB hauptverantwortlich für Libreka. buchhandel.de solle im Zuge dessen überarbeitet werden und künftig die einzige Endkundenplattform sein, "die den lokalen Buchhandel im Netz bündelt und bei der immer über den lokalen Buchhändler verkauft wird." Schon ein flüchtiger Blick auf buchhandel.de genügt zur Feststellung, dass der MVB beim Relaunch einige Arbeit bevorsteht, soll hinterher ein halbwegs konkurrenzfähiges Angebot im Netz stehen.

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Kommentare


E-Book-Store von libreka! vor dem Aus | Bibliothekarisch.de 26. Juni 2013 um 19:15

[…] ist mir da in den Sinn gekommen, als ich heute die Nachricht bei Lesen.net entdeckte. Der E-BOOK-Shop von libreka! wird abgewickelt. Wer nach 2009 noch glauben konnte, dass […]

Antworten

Erzett 28. Juni 2013 um 16:38

Mir ist ein Rätsel, warum der Börsenverein und seine Mitglieder – Verlage und Buchhändler – nicht schon lange auf die Barrikaden gestiegen sind. Der Online-Shop von Libreka ist schlicht indiskutabel.

Buchhandel.de sieht auch nicht prickelnd aus. Bleibt nur zu hoffen, dass bei der Zusammenführung wenigstens die gröbsten Mängel ausgebügelt werden.

Es ist ein Jammer, dieses Komplettversagen des Börsenvereins anzusehen. Man sollte erwarten können, dass er einen anspruchsvollen, Maßstäbe setzenden Online-Shop auf die Beine stellt, in den sich jede Buchhandlung einklinken kann. Die geballte Kompetenz müsste vorhanden sein. Vermutlich schläft sie den Schlaf der Gerechten …

Antworten

Juergen 28. Juni 2013 um 17:27

Ich weiß schon, warum ich nicht Mitglied bei denen bin.

Antworten

Libreka – eine kurze Geschichte von fast allem ← Quo Vadis Buch? 10. Juli 2013 um 17:23

[…] Juni machte eine Meldung von lesen.net die Runde,  die vielerorts durch erleichtertes Seufzen, ungläubiges Schnaufen oder auch völlige […]

Antworten

US-Verlage verkaufen Buch-Empfehlungs-Plattform Bookish an Startup » eBook News » lesen.net 7. Januar 2014 um 14:28

[…] zwar ein lobenswertes Ziel, weckt allerdings auch unangenehme Erinnerungen an  das Konzept des  gefloppten Börsenvereins-Portals Libreka. Nun sind die USA natürlich nicht Deutschland und Zolas Geschäftsmodell ist nicht identisch mit […]

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