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"Goodreads by the Numbers": Weltgrößte Buch-Community veröffentlicht Nutzerstatistiken

Amazons Leser-Community Goodreads hat ausgewählte Nutzer-Statistiken aus dem Jahr 2013 als Infografik veröffentlicht. Wir haben uns die Zahlen näher angeschaut und mit denen aus der Vergangenheit verglichen. War die Übernahme durch Amazon tatsächlich der befürchtete Einschnitt oder hat sie der Plattform sogar geholfen?

Nutzerzahlen erneut verdoppelt

Ungebremstes Wachstum bei den Nutzerzahlen.

Ungebremstes Wachstum bei den Nutzerzahlen

Bei der Bekanntgabe des Goodreads-Amazon-Deals im Februar befürchteten manche Beobachter "eine schlimme Bescherung" –  auch wenn uns die Argumente damals nicht überzeugen konnten.  Als die Leser-Community dann im September damit begann, einige beleidigende Kritiken und Kommentare zu löschen, wurde ein Massenexodus zu alternativen Plattformen befürchtet. Die jetzt veröffentlichte Infografik kann zumindest diese Bedenken zerstreuen: Mehr als 25 Millionen Mitglieder hat Goodreads inzwischen. Damit haben sich die Nutzerzahlen im zweiten Jahr in Folge verdoppelt. Zum Vergleich: Booklikes.com, das im Herbst als Alternative für Goodreads-"Flüchtlinge" gehandelt wurde, listet derzeit zirka 27.000 Mitglieder-Blogs, die längst nicht alle aktiv betreut werden.

Vier Buchempfehlungen pro Sekunde

Auch andere Statistiken sind beeindruckend: Mehr als 125 Millionen Buchempfehlungen wurden gegeben (das sind im Schnitt ca. vier pro Sekunde und damit doppelt so viele wie im Januar 2012) und 10 Millionen Zitate mit anderen Lesern geteilt.  294 Millionen Bücher wurden von Nutzern neu in ihre virtuellen Regale gestellt.

Auch prominente Autoren sind inzwischen auf Goodreads vertreten.

Auch prominente Autoren sind inzwischen auf Goodreads vertreten.

Das entspricht circa 12 neuen Titeln pro Nutzer. Im Jahr zuvor waren es  210 Millionen bei 13,5 Millionen aktiven Nutzern, also knapp 16 Bücher pro Person. Dieses langsamere Wachstum muss kein Problem sein. Es könnte auch darauf hindeuten, dass der Goodreads-Nutzerkreis inzwischen einfach mehr Gelegenheitsleser umfasst. So oder so sind die Zahlen zu gut, um deswegen in Schwarzmalerei zu verfallen.

Eine andere Zahl – 20 Millionen gelesene Seiten – wäre hingegen ein Grund für extremen Pessimismus, wenn sie denn stimmen würde. Wenn man von einer eher niedrigen Durchschnittslänge von 100 Seiten pro Buch ausgeht, wären 20 Millionen Seiten gerade einmal 200.000 Bücher. Das würde  bedeuten , dass im letzten Jahr mehr als 98 Prozent aller Goodreads-Nutzer kein einziges Buch gelesen hätten. Es dürfte sich also um einen Tippfehler handeln. Im Jahr 2011 wurden bei 6,5 Millionen Nutzern  fast 45 Milliarden gelesene Seiten vermeldet. Demnach dürfte die tatsächliche Zahl im letzten Jahr eher zwischen 150 und 200 Milliarden Seiten liegen.

Ganz neu und noch nicht überall verfügbar: Goodreads-Integration auf dem Kindle

Ganz neu und noch nicht überall verfügbar: Goodreads-Integration auf dem Kindle

Spannend wird es in einem Jahr

Insgesamt hat sich Goodreads unter Amazons Ägide also ungefähr genauso entwickelt wie zuvor als eigenständige Firma. Allerdings ist das wichtigste Resultat der neuen Eigentumsverhältnisse auch noch sehr frisch. Erst seit Mitte November ist Goodreads auf einigen Kindle-Lesegeräten verfügbar, noch dazu bisher nur im englischen Sprachraum und nur auf relativ neuen Modellen. Dieser "Kindle-Effekt" wird sich also wohl erst in den Statistiken für das Jahr 2014 deutlicher bemerkbar machen. Spätestens dann werden wir endgültig Klarheit darüber haben, ob sich der Deal mit Amazon für beide Firmen gelohnt hat. Bisher scheint er zumindest Goodreads nicht geschadet zu haben

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Kommentare


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